„Leben ist Bewegung“
A. T. Still
Begründer der Osteopathie ist der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828–1917).
Aufgrund des Verlustes seiner ersten Frau und sechs seiner Kinder durch Krankheit suchte er nach neuen Möglichkeiten, besser und ganzheitlich therapieren zu können.
Während seiner langjährigen Forschung fand A. T. Still heraus, dass Körper, Seele und Geist eine Einheit darstellen und nach dem Prinzip der Natur funktionieren. Er studierte die komplexen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Bewegungsapparat, Organgeweben, Bindegeweben, Nervensystem und vaskulärem System und fand heraus, dass jegliche Bewegungseinschränkung, Spannungserhöhung sowie Behinderung des freien Flusses zur Entstehung von Krankheit führen können.
Mit diesem Wissen entwickelte er ein ganzheitliches Behandlungskonzept, bei dem von Beginn an einzig mit den Händen gearbeitet wird.
1892 eröffnete er in Kirksville, USA, die „American School of Osteopathy“, um seine Erkenntnisse weiterzugeben, auszubauen und Osteopathen auszubilden.
William Garner Sutherland (1883–1954), einer seiner frühen Studenten, setzte weitere wichtige Impulse. indem er sich intensiv dem Studium des menschlichen Schädels widmete. Dadurch entdeckte er das Cranio-Sacral-System und entwickelte dessen Behandlung. Das craniosacrale System umfasst den Bereich von Schädel (lat. cranium) und Kreuzbein (lat. sacrum) mit dem verbindenden Rückenmarkskanal und allen dazugehörenden Strukturen wie Hirnhäute und Hirnflüssigkeit.
1917 brachte John Martin Littlejohn die Osteopathie nach Europa, wo sie sich als rein manuelle Therapieform weiterentwickelte.
In den 1980er Jahren schufen die Franzosen Jean-Pierre Barral und Jacques Weischenck die wissenschaftliche Grundlage für die osteopathische Behandlung der inneren Organe: die viszerale Osteopathie, sie ist die dritte Säule der Osteopathie. Das viszerale System umfasst die inneren Organe im Brust-, Bauch- und Beckenraum mit allen dazugehörigen Gefäßen, Nerven, Lymphbahnen und Faszien.
Bis heute wird das osteopathische Wissen stetig weiterentwickelt, ganz im Sinne Stills:
„Dig on“ A. T. Still